Das Buch Rut - Beitrag von Doris M. Bömken, Lic.Theol.

Meine biblischen Lieblingsgeschichten III

Das Buch Rut

Im Allgemeinen wird über das Verhältnis von Tochter und Schwiegermutter wenig Gutes gesagt. In der Bibel, im Buch Rut, finden wir eine Geschichte über eine tiefe Freundschaft zwischen Tochter und Schwiegermutter, und auch die Grenzen verschiedener Nationalität spielen bei ihrem guten Einverständnis keine Rolle.

Rut und ihre Schwiegermutter Naomi bleiben ohne Männer und Söhne zurück. Zwei kinderlose Witwen hatten in jener Zeit wenig Chancen. Naomi war dazu noch eine Ausländerin, die mit ihrem Mann wegen einer Hungersnot ins Land Moab eingewandert war.

Die beiden Frauen verharren jedoch nicht in ihrer Trauer, sondern machen sich auf den Weg. Nicht im Stillstand verharren, sondern etwas verändern, etwas tun, hilft in traurigen Zeiten. Rut hätte zu ihren Eltern zurückgehen können, das schlägt Naomi ihr auch vor. Aber Rut möchte sie nicht allein lassen, vielleicht weil sie wusste, dass eine Frau alleine noch weniger Chancen hatte als zwei. Sie erklärt sich solidarisch mit Naomi „Wohin du gehst, dahin gehe auch ich, und wo du bleibst, da bleibe auch ich. Dein Volk ist mein Volk und dein Gott ist mein Gott.“ (Rut 1,16)

Weiter erzählt die Novelle, wie die beiden Frauen es schaffen, wieder zu einem guten Leben zu kommen. Geschickt bringen sie einen Mann – Boas – dazu, sich in Rut zu verlieben und zu heiraten.

Eine Geschichte mit Happy End, die mir zeigt, dass man manchmal nur hartnäckig und mutig sein muss, um ein Ziel zu erreichen.

Doris M. Bömken, Lic.Theol.