Die ultimative Hochzeit - Beitrag von Sr. Mirjam Dinkelbach OCist

Die ultimative Hochzeit
Austausch über die Bibel XVII


„Für ihn wurde jedes kleine Problem zu einer großen Sache, jede Diskussion wurde ein Drama.“ So beschreibt Andrea Riccardi die Reaktionen Jesu aus der Sicht seiner Jünger (A.R., Unter dem Kreuz. Geistliche Schriftlesung der vier Leidensgeschichten, EOS-Verlag, St. Ottilien 2000, S.18).

„Was willst du von mir, Frau? Meine Stunde ist noch nicht gekommen“ (Joh 2,4). Übertrieben! Extrem! Sie hatte doch nur gesagt: „Sie haben keinen Wein mehr!“ Maria reagierte zum Glück diskret. Keine Szene. Alles ging gut aus. Der Wein ging nicht aus. Irgendwann haben alle gesungen.

Ob in der allgemeinen Freude und Zufriedenheit noch jemand auf den jungen Mann achtete, den der Hinweis seiner Mutter in eine komplett andere Dimension katapultiert hatte? Für Ihn fing das Drama erst an. Man kann, ausgehend von Jesaja 24,7.11 die Jesaja-Apokalypse immer wieder rauf und runter lesen (Jesaja 24,1-27,13), um sich langsam einer Ahnung anzunähern, wie es Jesus auf der Hochzeit in Kana ging. Es ging Ihm nicht um die paar Liter. Es ging Ihm um eine wirklich große Sache, die Er durch seine Hingabe für uns zu vollbringen (Joh 19,30) gedachte.

Sr. Mirjam Dinkelbach OCist